Inge Morath ist mit ihren beeindruckenden schwarzweißen Portraitfotografien und Reportagen großer Kulturräume berühmt geworden.

Zu ihrem 100. Geburtstag wird der FOTOHOF erstmals eine Ausstellung ihrer Farbarbeiten zeigen. Wie viele ihrer Magnum Kolleg:innen hat sie Zeit ihres Lebens auch Farbfotos auf Dia-Film aufgenommen. Dies in erster Linie zur Veröffentlichung in Illustrierten; sie hat aber auch immer wieder einzelne Farbfotos in ihren SW-Bildbänden verwendet. Sie selbst hat gesagt, dass sie dort Farbe fotografiert, wo sie Farbe sieht.

Lange Zeit war es sehr schwer und teuer, qualitativ hochwertige Ausstellungsbilder vom Kleinbild-Dia herzustellen. Erst seit der Möglichkeit der Digitalisierung von Dias und des Ausdruckes auf Baryt-Papier wird eine Qualität erreicht, die auch an den Galeriewänden ihre Berechtigung hat. Darüber hinaus sind die Farbarbeiten von Inge Morath ein wertvoller Beitrag zur Fotogeschichte, der bislang aus verschiedenen Gründen zu wenig beachtet wurde.

Inge Morath − London, Great Britain, 1953

John P. Jacob, der erste Direktor des Inge Morath Estate, hat 2009 in New York die Farbarbeiten für eine Ausstellung zusammengestellt und ein großer Querschnitt daraus wird nun im FOTOHOF gezeigt. Die Prints wurden von den Original-Scans im FOTOHOF archiv bearbeitet und ausgedruckt. Die Bilddaten wurden dem FOTOHOF vom Inge Morath Estate mit freundlicher Unterstützung von Sana Manzoor zur Verfügung gestellt.

John P. Jacob wird zur Eröffnung der Ausstellung in den FOTOHOF kommen und am 27. Mai im „Museum der Moderne Rupertinum“ (wo noch bis zum 4.6. die Ausstellung "Inge Morath & Saul Steinberg / Maske und Gesicht" zu sehen ist) einen Vortrag halten.

Inge Morath − Helena Rubinstein Beauty Saloon, New York, USA, 1958

Das FOTOHOF archiv besitzt auch eine große Sammlung von Dokumenten zu Inge Morath. Ergänzend zur Ausstellung wird im Studio daraus eine biografische Skizze zusammengestellt. Ihre Farbreportagen werden in den Original-Illustrierten der 1950er Jahre in Vitrinen ausgestellt. Sie ermöglichen den Vergleich mit den Farbarbeiten in der Hauptausstellung. An den Wänden werden einige ihrer schwarzweißen Vintage Prints sowie von ihr selbst verfasste Textdokumente zu sehen sein.