George Hoyningen-Huene: Glamour & Style

JAEGER ART präsentiert mit "Glamour and Style" Fotografien berühmter Persönlichkeiten der 1920 - 1960er Jahre des Fotografen George Hoyningen-Huene (1900-1968), einem der bahnbrechendsten Fotografen seiner Zeit, der es wie kaum ein anderer verstand, Kunst, Mode und Film miteinander zu verbinden.

© George Hoyningen-Huene Estate Archives

Eröffnung: Freitag, 26. Januar 2024, 19.00 – 22.00 Uhr

Laufzeit: 26. Januar – 23. März 2024 / Mi – Sa, 12.00 – 18.00 Uhr

Ort: JAEGER ART, Brunnenstraße 161, 10119 Berlin

George Hoyningen-Huene arbeitete vor allem in Paris, New York und Hollywood und erlangte zunächst internationalen Ruhm für seine sehr anspruchsvolle Mode- und Porträtfotografie. Seine sorgfältig ausgeleuchteten Studiokompositionen mit Elementen der Moderne, des Neoklassizismus und des Surrealismus machten Hoyningen-Huene von 1926 bis 1935 zu einem der führenden Fotografen der Zeitschriften Vogue, Vanity Fair und später bei der Konkurrenzzeitschrift Harper's Bazaar. Von seinen Zeitgenossen verehrt, inspirierte er auch nachfolgende Generationen von legendären Fotografen und Filmemachern in aller Welt. Richard Avedon bezeichnete Hoyningen-Huene als "ein Genie, der Meister von uns allen".

In den 1920er und 1930er Jahren bildete Paris das mächtigste Zentrum der Kreativität und der Kunst, und Hoyningen-Huene galt als einer der wichtigsten Chronisten innerhalb der miteinander verflochtenen Welten von Kunst, Mode, Design, Film und High Society. "Glamour and Style" widmet sich den von ihm portraitierten Zeitgenossen und Wegbegleitern. Aufnahmen der damaligen Topmodels Lisa Fonssagrives oder auch Lee Miller oder Agneta Fischer - die beide später selbst bedeutende Fotografinnen wurden - lassen den Betrachter in eine vergangene Zeit voller Anmut und Eleganz eintauchen. Auch mit den Stars des Künstlermilieus, wie z.B. Man Ray oder Salvador Dalí war er ebenso gut befreundet und arbeitete mit ihnen zusammen. Neben der Kunst und Mode war Hoyningen-Huene seit seiner Jugend von der Filmindustrie fasziniert.

Nachdem er im Jahre 1935 der Modeindustrie komplett den Rücken kehrte, wurde er nicht müde, weiterhin die Stars der damaligen Zeit zu portraitieren. Dutzende von Schauspielern und Künstlern wurden von ihm abgelichtet und er bereitete sich auf jedes Shooting intensiv vor, denn er strebte danach, die unterschiedlichen Charaktere der jeweiligen Hollywood-Idole festzuhalten. So portraitierte er unter anderem Gary Cooper, Marlene Dietrich, Charlie Chaplin, Johnny Weissmüller, Rita Hayworth, Katharine Hepburn oder Greta Garbo.

Noch zu Lebzeiten war Hoyningen-Huene in wegweisenden Ausstellungen wie "Film und Foto der 20er Jahre" (1929) und während der Photokina (1963) in Deutschland vertreten. In jüngerer Zeit waren seine Bilder zwar in vereinzelten Ausstellungen zur Geschichte der Modefotografie zu sehen, aber Einzelausstellungen zu seinem Werk sind sehr rar. Die Neue Nationalgalerie eröffnet ebenfalls im Januar eine Ausstellung über das Leben der Ikone der 20er, Josephine Baker, in der auch einige Portraits von Hoyningen-Huene zu sehen sein werden und das Modehaus Chanel widmet Hoyningen-Huene ab Februar eine Einzelausstellung in ihren musealen Räumen in Tokyo, zu der auch ein begleitender Katalog bei Rizzoli erscheinen wird, der ebenfalls erstmalig in der Galerie präsentiert wird.

Mit großer Hingabe an sein Handwerk betrachtete Hoyningen-Huene die Magazinfotografie nie als minderwertig gegenüber der bildenden Kunst und er ermutigte seine Kollegen regelmäßig, Bilder "mit der Absicht zu erschaffen, dass sie eines Tages in die wichtigsten Fotokunstkunstsammlungen der Welt aufgenommen werden."

In vielerlei Hinsicht lebte Hoyningen-Huene seiner Zeit weit voraus - er setzte sich für starke und moderne Frauen ein und machte kein Hehl daraus, homosexuell zu sein.

George Hoyningen-Huene starb 1968 und vermachte sein Lebenswerk seinem ehemaligen Lebensgefährten und engen Vertrauten Horst P. Horst, der inzwischen ebenfalls einer der renommiertesten Fotografen seiner Zeit war. Horst machte es sich zur Aufgabe, dass Hoyningen-Huenes Vermächtnis nicht in Vergessenheit geriet und arbeitete das Archiv sorgfältig auf. In den 1980er Jahren begann Horst, von ausgewählten Motiven und den Original-Negativen, Platin-Palladium-Abzüge herzustellen und diese in einer Edition aufzulegen. Diese außergewöhnlichen Abzüge haben eine satte, matte Oberfläche und ihre Tonwerte reichen von samtigen Schwarztönen bis hin zu einer Vielzahl von Grau- und zarten Weißtönen.

Seit dem Jahre 2020 berät Benjamin Jaeger den in Schweden ansässigen Nachlass "The George Hoyningen-Huene Estate Archives" als Senior Advisor. Die Aufgabe des Nachlasses ist es, das Erbe des berühmten Fotografen zu bewahren, seine Arbeit einem breiten Publikum vorzustellen und zeitgenössische Fotografen und Kreative auf der ganzen Welt zu inspirieren.

© George Hoyningen-Huene Estate Archives

FOTOCULT Blog by Glaphyra Gusenbauer