Bruegel und seine Zeit

14.2. bis 29.5.2023 in der ALBERTINA - Sensible Helldunkelzeichnungen, kritische Moralsatiren, Porträts, oder weite Landschaften – kaum eine Epoche der europäischen Geschichte sah eine so erstaunliche Vielfalt der Zeichenkunst wie die Niederlande des 16. Jahrhunderts.

Jacob Savery I. Winterlandschaft bei Amsterdam, um 1600–1603 Feder in Braun, Aquarell, Gouache, auf Papier Albertina, Wien

Jacob Savery I.
Winterlandschaft bei Amsterdam, um 1600–1603
Feder in Braun, Aquarell, Gouache, auf Papier
Albertina, Wien

Mit größter technischer Virtuosität und außerordentlichem Erfindungsreichtum schufen die Künstler der Zeit Bilder einer sich radikal verändernden Lebenswelt. Die Reformation, das Aufblühen des Kolonialhandels sowie die zunehmende Urbanisierung führten zu einer Neudiskussion gesellschaftlicher Normen. In Scheibenrissen für die Fenster von mächtigen Kathedralen und privaten Residenzen, in Entwürfen für kostbare Luxusobjekte, Gemälde oder Druckgrafiken fand die Zeichnung ein breites Feld der praktischen Anwendung. Darüber hinaus wurde das Medium aber auch zu einem eigenständigen Mittel des künstlerischen Ausdrucks, dem unter den finanzstarken Eliten eine neue Aufmerksamkeit als Sammelobjekt zukam.

Die Ausstellung der Albertina präsentiert eine Auswahl von rund 90 Werken aus eigenem Bestand, die diese unvergleichliche Blüte der Zeichnung veranschaulicht. Neben berühmten Meisterwerken von Jan de Beer, Pieter Bruegel dem Älteren oder Hendrick Goltzius werden auch Werke gezeigt, die nach erstmaliger Bearbeitung nun einer größeren Öffentlichkeit präsentiert werden. Das Projekt entsteht mit großzügiger Unterstützung der Regierung Flanderns.

Kuratorin: Laura Ritter

Hendrick Goltzius
Selbstbildnis, um 1593–1595
Schwarze und farbige Kreide, Aquarell, Pinsel in Grau und Weiß, auf Papier
Albertina, Wien