Ausstellungen Sarker Protick, Valentina Seidel, Eröffnung: 07.08.25, 19:00 Uhr
Mit Sarker Protick zeigt der FOTOHOF eine zeitgenössische künstlerische Position aus Dhaka, Bangladesch, in deren langfristigen Untersuchungen sich die Medien Fotografie, Video und Sound zu einer fortwährenden Meditation über die Flüchtigkeit eines Augenblicks, wie über größere historische und politische Formationen treffen. In melancholisch anmutenden Bildern bahnt er sich seinen Weg durch Dhaka, durch das Viertel, in dem er aufgewachsen ist und heute noch lebt. Im Blick auf die Menschen, Tiere, Pflanzen, welche sich vor den Kulissen monumentaler Großbaustellen wiederfinden, verliert sich das ästhetische Sentiment und gibt sich als Mittel zu erkennen, das verschiedene Zeitebenen miteinander zu verknüpfen vermag. So wirken die unvollendeten Teile aus Zement und Stahl wie eingefrorene Relikte aus einer Zeit, als die Megacities des globalen Südens einer Zukunft entgegen stümten, deren ohrenbetäubender Sound noch immer durch die Bilder zu wirken scheint. Vor diesem Hintergrund entwirft Sarker Protick eine persönliche Erzählung, eine epische Vision, die dem Leben zwischen den Zerrüttungen kolonialistischer wie kapitalistischer Prozesse gewidmet ist.
Foto: Valentina Seidel, »Selbst«, aus der Serie: »A Visual Diary«,
Klasse Nan Goldin, Internationale Sommerakademie Salzburg, 1993. Diapositiv 24×36 mm
Die seit vielen Jahren mit Salzburg und dem FOTOHOF verbundene deutsche Fotokünstlerin VALENTINA SEIDEL hat mit dem FOTOHOF>ARCHIV ihre Kontaktbögen und Dia-Positive aus den Jahren 1992–94 gesichtet und neu editiert. Seit 1975 war das Salzburg College ein prominenter Ort der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Fotografie, ab 1976 existierte an der Sommerakademie für bildende Kunst eine Klasse für Fotografie. Seidel studierte dort in den Foto-Klassen von Michael Schmidt und Nan Goldin sowie in der Folge am Salzburg College unter künstlerischer Leitung von Verena von Gagern. »Learning from Salzburg« zeigt Ergebnisse dieser Lehrangebote: eine Diaprojektion als Einblick in künstlerische Prozesse der Klasse Nan Goldin, einen Originalzyklus aus Selbstporträts, die als Abschluss in der Klasse von Michael Schmidt ausgestellt wurden, wie auch Arbeiten aus den Workshops des Salzburg College unter Gérald Minkoff und Günther Selichar. Des Weiteren sind Texte und Zitate mit Teilnehmer:innen aus der gemeinsamen Zeit an Sommerakademie und Salzburg College in die Präsentation eingebettet.