Seen, Flüsse und Meer. Atemberaubende Wasserfälle und abwechslungsreicher Wassersport in Lettland

Europas breitester Wasserfall, unberührte Strände an der Ostsee, Wildwasserflüsse oder beschauliche Badeseen: In Lettland bietet der Wassertourismus unendliche Möglichkeiten.

Lettland ist ein wasserreiches Land und zeichnet sich durch weite, unberührte Naturlandschaften aus. An der 500 Kilometer langen Ostseeküste, auf mehr als zehntausend Flüssen und an unzähligen Seen finden Aktivurlauber beste Bedingungen für Wassersport, entspannte Erholung und eindrucksvolle Naturschauspiele.

Mežaparks, Ķīšezers Dziesmu svētku estrāde. Foto: Aleksandrs Kendenkovs


Spektakuläre Wasserfälle

Europas breitester Wasserfall ist in Kuldiga zu bewundern: Er ist über hundert Meter breit und bis zu zwei Meter hoch. Spaziergänger können den Wasserfall Ventas Rumba von beiden Ufern in voller Länge besichtigen, wie auch von der alten Ziegelbrücke über den Fluss Venta. Ein besonderes Naturschauspiel ist hier in jedem Herbst und Frühling zu beobachten, wenn die Fische zum Laichen flussaufwärts springen. Vor rund 300 Jahren hat Herzog Jakob von Kurland eine Technik erdacht, um die „fliegenden Fische“ in Körben aufzufangen. Man sagt, so konnten 80 bis 100 Lachse pro Tag gefangen werden.

Nordöstlich von Sigulda fließt die Dauda durch eine tiefe Schlucht, in der sich mehrere Wasserfälle bilden. Der größte davon ist zweieinhalb Meter hoch und ebenso breit. An der Straße von Sigulda nach Nurmiži ist er ausgeschildert und der Fußweg bis zum Wasserfall ist kurz.

Ventas rumba. Foto: Hans Markus Antson

Ventas rumba un Kuldīgas ķieģeļu tilts. Foto: Shutterstockk

Wassersport in Riga

In der lettischen Hauptstadt haben Wassersportler die Wahl zwischen Meer, Fluss und See – denn Riga liegt an der Mündung der Daugava in die Ostsee und im Stadtgebiet gibt es den eindrucksvollen Ķīšezers-See. Auf der Dauga und dem Rigaer Kanal können Urlauber zum Beispiel Kajak fahren, auf einem SUP-Board paddeln oder auch ganz gemütlich an Bord eines Ausflugsschiffs die Stadt vom Wasser aus erkunden.

Auf der Insel Lucavsala, die nahe des Stadtzentrums in der Daugava liegt, gibt es einen gepflegten und auch für Kinder geeigneten Badestrand. Auf Jugendliche und Wagemutige wartet am rechten Daugava-Ufer gegenüber dem Fernsehturm ein Wakepark mit einem 230 Meter langen Wakeboard-System.

BB camping Liepāja. Foto: Latvia Travel

SUP Pāvilosta, Sakas upe. Foto: Jānis Bautra

Der Ķīšezers-See am Stadtrand ist Lettlands zehntgrößter See. Er lädt zu Ausflügen mit Booten, Katamaranen und mit dem SUP-Board ein, zum Windsurfen und Kitesurfen. Vor Ort können Besucher die Ausrüstung mieten und die Sportarten auch unter Anleitung eines Trainers erlernen. Und am Ufer kann man baden, Strandvolleyball spielen oder einen Hindernisparcours ausprobieren.

An der Ostsee

Die lettische Ostseeküste ist fast 500 Kilometer lang. Auf der gesamten Länge gibt es freien Zugang zu den sandigen Stränden, an denen man baden und Wassersport treiben kann. Pavilosta ist die Hauptstadt des lettischen Extremwassersports: Das offene Meer und der Wind garantieren günstige Wetterbedingungen und die Wellen sind hier groß genug zum Surfen, Windsurfen und Kitesurfen. Ein Geheimtipp ist das Downwind-Kitesurfen zu wilden Stränden, die selten ein Mensch von Land aus betritt.

Meitenes uz SUP dēļiem Cenas purvā saullēktā. Foto: Inga Plūme


Segeln lernen

Fast in allen lettischen Häfen gibt es auch einen Jachthafen – von Liepāja im Westen über Ventspils und Engure bis zu den Anlegestellen in Riga und weiter nordöstlich über Skulte bis hin zu Ainaži an der Grenze zu Estland. Auch an den lettischen Binnengewässern liegen Jachthäfen, beispielsweise in Lielupe bei Jelgava, an der Daugava bei Lielvārde, am Usmas-See und am Rāznas-See. In den meisten Jachtclubs ist es möglich, ein Segelboot samt Kapitän für einen Ausflug zu buchen oder die Kunst des Segelns zu erlernen.

Auf Flüssen unterwegs

In Lettland ist das Befahren mit Booten auf fast allen Flüssen möglich. Die Gauja mit ihren charakteristischen malerischen Sandsteinfelsen gehört zu den beliebtesten Wasserrouten: Für die Etappe von Cesis nach Sigulda brauchen Paddler zwei bis drei Tage. Sie liegt im Nationalpark Gauja, wo neben beeindruckenden Naturlandschaften auch gut ausgestattete Erholungs- und Übernachtungsmöglichkeiten warten.

Ein besonderes Abenteuer verspricht eine Bootsfahrt auf dem schnellsten lettischen Fluss, der Amata: Auf der reizvollen Strecke von Melturi bis zur Urlaubssiedlung Amata haben einzelne Flussabschnitte allerdings einen erhöhten Schwierigkeitsgrad, wo der Fluss mit voller Kraft auf die Felsen trifft und tiefe Aushöhlungen ausgespült hat.

Ein weiterer Tipp für Paddler sind die Daugava-Schleifen zwischen Kraslava und Daugavpils: Am Ufer grüßen die älteste Holzkirche im östlichen Teil Lettlands und der Burghügel Markova.

SUP Pāvilosta, Sakas upe 3. Jānis Bautra

An vielen Flüssen gibt es Boots- und Floßverleiher. An schwierigen Wildwasserstrecken stehen auch Experten bereit, die Urlauber bei der Wahl der Ausrüstung unterstützen, sie einweisen und begleiten.