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60 Jahre Leica Messsuchersystem


Die Leica M3 von 1954 war die Basis verschiedener Modellvarianten, wie beispielsweise der Leica MP (1956), die für die amerikanischen Pressefotografen mit einem Schnellaufzug Leicavit MP versehen wurde und ein außenliegendes, vereinfachtes Bildzählwerk erhielt. Die Leica M2 (1958) mit Sucher für 35-, 50- und 90 mm Objektive und die Leica M1 (1959) bis hin zur sucherlosen Leica MD, die für die Registrieraufnahmen konzipiert wurde und speziell für die Verwendung des Spiegelreflexansatzes Visoflex gedacht war, folgten. 

Die Leica M4 (1967) wies verschiedene Detailverbesserungen auf, darunter die spulenlose Filmaufwicklung mit Aufwickeldornen. Ihr charakteristisches Merkmal war jedoch die in einem Winkel von 30 Grad schräg angesetzte Rückspulkurbel. Weitere Varianten folgten mit der Leica M4-2 (1977), die keinen Selbstauslöser, dafür einen Motoranschluss besaß und 1980 mit der Leica M-4P, die mit einem Sucher ausgestattet war, der neben den klassischen Brennweiten 35, 50, 90 und 135 mm auch einen Leuchtrahmen für 28mm-Weitwinkel und 75mm Tele bot.

Die beiden Modelle Leica M5 (1971) und Leica CL (1973) gehörten zu den eigenständigen Entwicklungen in der M-Reihe. Die Leica M5 besaß als erste Messsucherkamera der Welt einen TTL-Belichtungsmesser, der mit einem Schwenkarm vor dem Verschlussvorhang das Licht, welches durch das Objektiv einfiel, selektiv maß. Ähnlich wie die Leica M5 verfügte auch die Leica CL über selektive Innenmessung mit Schwenkarm. 

Die Leica M6 (1984) ermöglichte als erste Kamera die selektive Lichtmessung durch das Objektiv (TTL) und galt lange Zeit als höchster Entwicklungsstand. Ihr Sucher spiegelt beim Einsetzen der Objektive die entsprechenden Leuchtrahmen für 28, 35, 50, 75, 90 und 135 mm Brennweite ein. 

Die Leica M7 (2002) mit Zeitautomatik hat die klassische M-Fotografie erneut revolutioniert. Form, Größe und das bewährte Bedienkonzept verbunden mit der elektronischen Steuerung, haben das Leica M-System neu interpretiert. Die neuen Funktionen wurden nahtlos in das klassische Leica M-Kamerakonzept integriert. 

Die Leica MP (2003) steht für konzentriertes Fotografieren ohne Ablenkung. Die rein mechanisch arbeitende Messsuchersystemkamera ist vollständig auf die präzise manuelle Steuerung der fotografisch wichtigen Parameter Zeit, Blende und Schärfeebene ausgerichtet. Der Fotograf erfährt keinerlei Unterstützung oder Ablenkung durch Programmautomatiken und Optionen. Schätzt er Zeit und Blende selbst, ist er vollständig unabhängig von Batterien. 

Mit der Leica M8 wird 2006 die erste digitale Kamera im Leica Messsuchersystem vorgestellt. Alle wesentlichen Charakterzüge der analogen Leica Reportagekamera wie die kompakte Bauform, die außergewöhnliche Bildqualität in Verbindung mit den Leica M-Objektiven und die einzigartige Bildgestaltung mit dem Leica Messsucher wurden nahtlos in die digitale Welt übertragen. 

Die Leica M8.2 (2008) ist eine in zahlreichen Punkten weiterentwickelte Version der digitalen Profi-Messsucherkamera ‚Made in Germany’. Wichtige Merkmale der Leica M8 wie Diskretion, intuitives Arbeiten und Robustheit konnten dabei nochmals verbessert werden. In der Leica M8.2 kommt ein neu entwickelter, besonders leise und erschütterungsarm ablaufender Metalllamellenschlitzverschluss zum Einsatz; der Zeitpunkt des Aufziehens kann vom Fotografen im passenden Moment selbst bestimmt werden. Der neue Schnappschussmodus richtet sich an alle Anwender, die spontan und ohne Vorkenntnisse in der Fotografie sofort gute Ergebnisse erzielen wollen. 

Mit der Leica M9 (2009) wird die erste Messsucherkamera mit einem Sensor im 24 x 36 mm Format vorgestellt. Als kleinste Vollformat-Systemkamera der Welt setzt sie den Mythos des Leica Messsuchersystems fort und vereint die in mehr als fünf Jahrzehnten kontinuierlich verbesserte Technik des M-Systems mit modernster Digitaltechnologie. Die gelungene Kombination aus extrem hoch auflösendem Bildsensor, leistungsstarken M-Objektiven und einer sorgfältigen Weiterverarbeitung der digitalen Bilddaten sorgt für beste Bildergebnisse in allen Aufnahmesituationen. Der eigens für die Leica M9 entwickelte CCD-Bildsensor mit 18 Millionen Pixeln ermöglicht die Abbildung des vollen Kleinbildfilm-Formats ohne Kompromisse. So bieten alle Leica M-Objektive an der digitalen Leica M9 den gleichen Bildwinkel wie bei einer Anwendung mit analogen Kameramodellen. Damit bleibt das große Leistungspotential des aktuellen Leica M-Objektivprogramms mit Brennweiten von 16 bis 135 Millimetern erstmals auch im digitalen Einsatz voll erhalten. Darüber hinaus können nahezu alle Objektive aus dem Leica M-Programm seit 1954 an der M9 verwendet werden.

Technologisch auf dem hohen Niveau der erfolgreichen Leica M9, bietet die Leica M9-P (2011) besondere Merkmale, die auf die Bedürfnisse von Profifotografen abgestimmt sind. So ist mit der M9-P das ideale Werkzeug für professionelle Anwender entstanden, die Wert auf eine kompakte, unauffällige und langlebige Kameraausrüstung legen und dabei gleichermaßen die Vorzüge der Leica M-Fotografie zu schätzen wissen. Mit dem „P“ im Namen, das bereits für frühere Modelle verwendet wurde, reiht sich die Kamera in die Linie der speziell auf die Wünsche von Profifotografen konzipierten Leica M-Kameras ein. Die Leica M9-P ergänzt die Leica M9. Beide Modelle existieren parallel im Markt. 

Mit der Leica M Monochrom (2012) stellt Leica die weltweit erste digitale Schwarz-Weiß-Kamera im Kleinbildformat vor. Ausgestattet mit einem speziell für diese Anwendung entwickelten Sensor, ermöglicht sie eine herausragende Schwarz-Weiß-Bildqualität, die neue Maßstäbe setzt. 

Technologisch auf dem hohen Niveau der über Jahrzehnte perfektionierten Messsuchertechnik, steht die Leica M-E (2012) für Messsucherfotografie pur. Konzentriert auf die wesentlichen fotografischen Funktionen für den gewohnt zuverlässigen Einsatz bei allen M typischen Anwendungen, ist sie das ideale Einsteigermodell, um die Faszination der M-Fotografie zu entdecken. 

Erstmals ausgestattet mit einem neu entwickelten CMOS-Bildsensor und Funktionen wie Live-View, Full-HD-Video sowie zusätzlichen Fokussier-Methoden ist die Leica M (2012) die bislang vielseitigste Leica Messsucherkamera. Sie vereint die Möglichkeiten innovativer Digitaltechnologie mit der über Jahrzehnte kontinuierlich weiterentwickelten Messsuchertechnik. Dabei gelingt es ihr, den Werten des M-Systems treu zu bleiben und gleichermaßen den Spielraum der Messsucherfotografie zu erweitern – erstmals sogar in Verbindung mit den Leica R-Objektiven.

Mit der Leica M-P folgt 2014 die nächste Generation der Leica Messsucherkamera für Profifotografen. Basierend auf der ansonsten baugleichen Leica M bietet sie alle technischen Vorzüge des Leica Messsuchersystems und ist darüber hinaus mit zusätzlichen Features - wie beispielsweise einem vergrößerten Arbeitsspeicher -  ausgestattet. 

Ebenfalls im 60. Jubiläumsjahr des Leica M-Systems erscheint 2014 die Leica M-A. Als rein mechanisch arbeitende Messsuchersystemkamera ist sie ein feinmechanisches Präzisionsinstrument, das dem Fotografen ganz ohne Monitor, Belichtungsmesser oder Batterie neue kreative Freiräume eröffnet.